Kurz und Knapp 

Der Philosophische Fakultätentag (PhFT) ist die hochschulpolitische Vertretung der geistes-, kultur- und sozialwissenschaftlichen Fächer. In ihm arbeiten über 130 Fakultäten und Fachbereiche an 62 Hochschulen zusammen.

 

Der PhFT wurde 1950 in Marburg gegründet. Entsprechend der damaligen Zusammensetzung der Philosophischen Fakultäten gehörten ihm Geistes-, Natur- und Sozialwissenschaften an. 1958 gliederte sich der PhFT in eine philosophische und eine mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung; 1968 konstituierten sich beide Abteilungen als selbstständige Fakultätentage. Der PhFT ist der mitgliederstärkste Fakultätentag im Allgemeinen Fakultätentag, dem Dachverband der deutschen Fakultätentage.

Zur Entstehung und Entwicklung des Philosophischen Fakultätentages

Fakultätentage an deutschen Universitäten blicken auf eine mittlerweile über 100jährige Geschichte zurück. Während die Gründungen des Medizinischen (1913), des Evangelisch-Theologischen (1919) und des Juristischen Fakultätentages (1920) gut dokumentiert sind, verliert sich die Gründung eines Zusammenschlusses der Philosophischen Fakultäten, denen bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts in der Regel auch die naturwissenschaftlichen Fächer angehörten, im historischen Dunkel der Endphase der Weimarer Republik. Aufgabe der Fakultätentage war von ihrem Beginn an die Herstellung der Vergleichbarkeit der inhaltlichen und formalen Anforderungen ihrer Studienabschlüsse, Promotions- und Habilitationsordnungen, die Wahrnehmung ihrer gemeinsamen Interessen gegenüber ihren Universitätsleitungen, der Politik und der Öffentlichkeit sowie der Qualitätssicherung.

Nach dem zweiten Weltkrieg schlossen sich auf Initiative der Universität Kiel und des Marburger Physikers Wilhelm Walcher alle damals bestehenden philosophischen und mathematisch-naturwissenschaftlichen Fakultäten Deutschlands zu einem gemeinsamen Fakultätentag zusammen. Der erste Philosophische Fakultätentag fand 1950 in Marburg statt, als erster Vorsitzender wurde Wilhelm Walcher gewählt.

Zunächst sollte die Einberufung einer Plenarversammlung nur bei besonderem Bedarf auf Wunsch eines Mitgliedes erfolgen. Schon auf dem zweiten Fakultätentag, der 1955 wiederum in Marburg stattfand, wurde jedoch ein zweijähriger Turnus vereinbart, wegen Terminschwierigkeiten kam der dritte Fakultätentag aber erst im Januar 1958 in Mainz zustande. Hier wurde beschlossen, den Fakultätentag einmal jährlich im Herbst, am letzten Oktoberwochenende, abzuhalten.

Die Mitgliedsfakultäten wurden auf den ersten Plenarversammlungen durch ihre Dekane vertreten, erst später wählte man eigene Delegierte, um eine Kontinuität der Vertretung zu gewährleisten.

Aus der Freiburger Plenarversammlung 1958 gliederte sich der Fakultätentag in eine philosophische und eine mathematisch-naturwissenschaftliche Abteilung. Den Vorsitzenden des Fakultätentages stellten künftig beide Abteilungen im Wechsel. Die in der obigen Tabelle mit zweifachem Asteriskus (**) bezeichneten Professoren sind nicht Vorsitzende des gesamten Fakultätentages gewesen, sondern führten nur den Vorsitz der philosophischen Abteilung.

Seit 1957 traf sich die philologische Abteilung zudem auch gelegentlich an einem zeitlich vom regulären Fakultätentag unabhängigen Termin zu einem sog. Sonder-Fakultätentag (SF). Im Jahr 1966 fand nur der Sonder-Fakultätentag der philosophischen Abteilung statt, die für den Herbst vorgesehene Plenarversammlung entfiel und wurde auf Januar 1967 verschoben.

Auf der Plenarversammlung 1967 in Kiel wurde dann die vollständige organisatorische Teilung in zwei unabhängige Fakultätentage beantragt und auf der Münchener Plenarversammlung im Januar 1968 beschlossen. Bis zur Plenarversammlung 1970 in Saarbrücken tagten der Philosophische und der Mathematisch-naturwissenschaftliche Fakultätentag aber noch am selben Ort und zur selben Zeit.

1970 tagte die Plenarversammlung zweimal, von 1971-1978 wegen des erhöhten Arbeitsanfalls infolge der durch die Studentenbewegung notwendigen Reformen an den Universitäten dreimal, jeweils zu Beginn und Ende des Wintersemesters sowie in der Mitte des Sommersemesters. Seit 1979 finden die Plenarversammlungen in der Regel von Donnerstagabend bis Samstagmittag in der letzten Kuni- und Novemberwoche statt.

Der Philosophische Fakultätentag ist bei der deutschen Hochschulkonferenz (HRK) akkreditiert, er ist Mitglied des 2001 unter maßgeblicher Beteiligung des damaligen Vorsitzenden des PhFT, Reinhold Grimm, gegründeten Allgemeinen Fakultätentages (AFT), des Dachverbands der Fakultätentage an deutschen Universitäten; er ist in der „Öffentlichen Liste der beim Bundestag registrierten Verbände“ (sog. Lobbyliste) eingetragen. Ihm gehören gegenwärtig nahezu alle geisteswissenschaftlichen Fakultäten an deutschen Universitäten an.

Plenarversammlungen des Philosophischen Fakultätentages und Verzeichnis der Vorsitzenden

1950
1955
1957*
1958
1959-SF
1959
1960
1961
1962
1963
1964-SF
1964
1965-SF
1965
1966-SF
1967
1968
1968-SF
1969
1970-I
1970-II
1971-I
1971-II
1971-III
1972-I
1972-II
1972-III
1973-I
1972-II
1973-III
1974-I
1974-II
1974-III
1975-I
1975-II
1975-III
1976-I
1976-II
1976-III
1977-I
1977-II
1977-III
1978-I
1978-II
1978-III
1979-I
1979-II
1980-I
1980-II
1981-I
1981-II
1982-I
1982-II
1983-I
1983-II
1984-I
1984-II
1985-I
1985-II
1986-I
1986-II
1987-I
1987-II
1988-I
1988-II
1988-III
1989-I
1989-II
1990-I
1990-II
1991-I
1991-II
1992-I
1992-II
1993-I
1993-II
1994-I
1994-II
1995-I
1995-II
1996-I
1996-II
1997-I
1997-II
1998-I
1998-II
1999-I
1999-II
2000-I
2000-II
2001-I
2001-II
2002-I
2002-II
2003-I
2003-II
2004-I
2004-II
2005-I
2005-II
2006-I
2006-II
2007-I
2007-II
2008-I
2008-II
2009-I
2009-II
2010-I
2010-II
2011-I
2011-II
2012-I
2012-II
2013-I
2013-II
2014-I
2014-II
2015-I
2015-II
2016-I
2016-II
2017-I
2017-II
2018-I
2018-II
2019-I
2019-II
2020-I
2020-II
2021-I
2021-II
2022-I
2022-II
2023-I
2023-II
2024-I
2024-II
2025-I
2025-II
Marburg
Marburg
Mainz
Freiburg
Frankfurt am Main
Göttingen
Münster
Berlin
München
Heidelberg
Heidelberg
Aachen
Aachen
Frankfurt am Main
Frankfurt am Main
Kiel
München
Tutzing
Berlin
Saarbrücken
Göttingen
Göttingen
Kiel
Würzburg
Aachen
Bayreuth
Wolfenbüttel
Karlsruhe
Lübeck
Mainz
Berlin (TU)
Kiel
Stuttgart
Düsseldorf
Mannheim
Hamburg
Hannover
Bonn
Darmstadt
Augsburg
Saarbrücken
Heidelberg
Münster
Göttingen
Trier
Berlin(FU)
Marburg
Regensburg
Freiburg
Bonn
Bochum
Kiel
Saarbrücken
Braunschweig
Gießen
Berlin
Bamberg
Tübingen
Mainz
Hamburg
Heidelberg
Göttingen
Eichstätt
Frankfurt am Main
Aachen
Frankfurt am Main
Hannover
Saarbrücken
Passau
Stuttgart
Konstanz
Köln
Kiel
Rostock
Erlangen
Berlin
Würzburg
Mainz
Münster
München
Greifswald
Bielefeld
Chemnitz
Bayreuth
Saarbrücken
Leipzig
Jena
Karlsruhe
Potsdam
Düsseldorf
Heidelberg
Dresden
Trier
Jena
Eichstätt
Halle
Passau
Regensburg
Wien
Braunschweig
Freiburg
Würzburg
Berlin
Bremen/ Oldenburg
Erfurt
Tübingen
Kiel
Wuppertal
Greifswald
Stuttgart
Magdeburg
Essen
Osnabrück
Frankfurt am Main
Chemnitz
Hagen
Siegen
Düsseldorf
Potsdam
Bamberg
 
Bonn
Potsdam
Eichstätt-Ingolstadt
Göttingen
Chemnitz
Jena
Koblenz-Landau
Online
Online
Online
Augsburg
Bayreuth
Freiburg
Schwerin
Gießen
Kiel
Greifswald
Hagen
Chemnitz
Prof. Dr. Wilhelm Walcher
Prof. Dr. Alfred Rammelmeyer
Prof. Dr. Albert Wellek
Prof. Dr. Hermann Gundert**
Prof. Dr. Alfred Heuß
Prof. Dr. Max Wegner**
Prof. Dr. Ernst Fränkel
Prof. Dr. Han-Georg Beck**
Prof. Dr. Hermann Röhrs
Prof. Dr. Felix Mohnheim**
Prof. Dr. Felix Mohnheim**
Prof. Dr. Paul Kluke
Prof. Dr. Paul Kluke
Prof. Dr. Paul Kluke
Prof. Dr. Horst Braunert**
Prof. Dr. Horst Braunert**
Prof. Dr. Walter Müller Seidel**
Pof. Dr. Erich Loos
Pof. Dr. Erich Loos
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Will Richter
Prof. Dr. Joachim Leuschner
Prof. Dr. Joachim Leuschner
Prof. Dr. Joachim Leuschner
Prof. Dr. Dietrich Kurze
Prof. Dr. Dietrich Kurze
Prof. Dr. Dietrich Kurze
Prof. Dr. Dietrich Kurze
Prof. Dr. Dietrich Kurze
Prof. Dr. Dietrich Kurze
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Klaus Dietz
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Gert Hummel
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Reinhold Grimm
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Prof. Dr. Gerhard Wolf
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Tassilo Schmidt
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Prof. Dr. Michael Sommer
Wahlen

*Die Plenarversammlung war für Herbst 1957 geplant, wurde wegen Terminschwierigkeiten aber erst am 7.1.1958 abgehalten.

**Die betreffenden Professoren waren nicht Vorsitzende des gesamten Fakultätentages, sondern führten nur den Vorsitz der philosophischen Abteilung.

 

Die Datei kann hier als pdf heruntergeladen werden.